21. Februar 2013

Bali

Die Tage sind gezählt, für Nina bleiben gerade noch ein paar Tage in Singapur, für mich ist es kein Monat mehr. In den letzten zwei Wochen haben wir noch eine finale Reise zusammen unternommen bevor unser kleines Abenteuer in Südostasien endet...einen hab ich dann aber noch: Kambodscha nächste Woche!

Dieses Mal hat es uns nach Indonesien geführt, genauer auf die Insel Bali, die noch vor Java, Sumatra und anderen wohl die bekannteste Insel, vor allem unter Urlaubern, ist.

Die Menschen auf Bali sind noch freundlicher als auf den Philippinen, manchmal so freundlich, dass es uns schon fast peinlich war. Bali selbst ist noch stark in der Entwicklung. Überall wird gebaut und es ist teilweise sehr dreckig und laut, auch am Strand. Ein typisches Entwicklungsland eben.

Angekommen nach einem Flug ohne Beinfreiheit mit der Budget Airline Air Asia haben wir uns erstmal unser Auto abgeholt, denn wir wollten eigenständig und ohne nervigen Taxifahrer über die Insel fahren. Unser Auto war ein Suzuki Katana, ein krankes Ding, dass wir noch nirgendwo zuvor gesehen hatten, aber auf Bali ist es ein häufig gesehenes Auto. Bali hat Linksverkehr und dieses Auto mit Handschaltung hat es dann auch nicht unbedingt einfacher gemacht. Dennoch war es ein riesen Spass. Mit der Ausstattung äquivalent der eines Golf I und dem Anmut einer Pferdekutsche ging es dann ab in den balinesischen Verkehr. Das Beste an diesem Auto, nach seiner unwiderstehlichen Grazie, war die Klimaanlage ohne die wir es nicht durch den Verkehr in Denpasar geschafft hätten. Autofahren auf Bali heisst KRIEG. Vor allem mit Rollern, die einen überall umgeben und Schlaglöchern so groß wie Fussballfeldern...fairerweise muss man aber auch sagen, dass es nichts im Vergleich zu Vietnam ist.

Einen Absatz muss ich hier noch der Polizei von Bali widmen, wir wurden natürlich in einer Kontrolle herausgezogen. Dort erklärte uns ein freundlicher Polizist, dass ich ohne internationalen Führerschein nicht fahren dürfte und verlangte 200000 IDR damit ich danach weiterfahren durfte. Haha. Ich hab ihm gesagt, dass diese Aussage gar keinen Sinn macht und er hat dann großzügigerweise den Preis halbiert. Nina wurde es dann zu dumm und sie hat ihm klar gemacht, dass sie selbst Polizistin ist und dass wir das jetzt auf der Wache klären. Er wollte dann einen Beweis, den ihm Nina per iPhone geliefert hat. Am Ende war es dann nur noch ein Handschlag und wir konnten weiter fahren...

Am ersten Tag sind wir dann nur eine kurze Strecke nach Seminyak gefahren. Dieser Ort befindet sich noch in der Reichweite des Flughafens am Hauptstrand von Bali. Dort konnten wir abends einen famosen Sonnenuntergang beobachten und absolut super italienisch essen gehen.

Ich hab mal versucht die Sonne einzufangen um sie mit nach Deutschland zu nehmen.

Am nächsten Tag sind wir dann nach Jatiluwih gefahren. Die Reisterassen dort gehören zum Weltkulturerbe und sind ein Wahnsinnsanblick. Dieses grün ist so satt, da möchte man sich am liebsten gleich hinein werfen. Reisanbau spielt immer noch eine sehr wichtige Rolle auf Bali, auch wenn immer mehr Reisfelder Unterkünften für Touristen weichen müssen. Reisanbau ist eine interessante Sache, von der Bewässerung bis zu der Gewinnung eines weißen Kornes. Es würde aber den Rahmen sprengen hier weiter darauf einzugehen.

Tanah Lot Tempel

Die Reisterrassen von  Jatiluwih - UNESCO Weltkulturerbe


DER Katang - Spass auf vier Rädern


Der ganz normale Wahnsinn...

Abends sind wir dann nach Sidemen gefahren. Dort waren wir für 4 Tage in einem wunderschönen Hotel inmitten von Reisterassen. Da Nebensaison ist waren wir am ersten Tag die einzigen Gäste und hatten quasi alles für uns alleine. Obwohl wir in der Regenzeit dort waren hat es nur ein einziges Mal abends geregnet. In der restlichen Zeit war es unerträglich heiß, so dass man in der Mittagshitze nichts machen konnte außer am Pool liegen. Dort haben wir es am ersten Tag geschafft uns im Schatten einen Sonnenstich zu holen, ich bin dann nachts über der Toilette gehangen.

Reisbauer in Sidemen

Wohnen mitten in den Reisfeldern

Infinity Pool mit Blick auf den Agung

Indonesische Frauen bei  der Reisernte, morgens um 9 Uhr bei 30°C


Frische Erdnüsse direkt aus dem Boden - yummy

Ausblick von unserem Zimmer aus

Nach unserem Aufenthalt in Sidemen ging es mit der Fähre von Bali auf die Gilis, 3 kleine Inseln vor der Küste von Lombok, die von Tauchen über relaxen bis Party alles zu bieten haben. Die Unterkunft war auch hier super, leider war der Strand nicht so toll, auch wenn es auf den Bildern so aussieht. Auch hier war wie auf vielen anderen Inseln das Korallenriff vor dem Strand schon deutlich zerstört. Ein paar Meter weiter haben wir es dann aber doch noch geschafft ein Bad inmitten von unzähligen tropischen Fischen zu nehmen. Die Inseln sind insgesamt sehr klein und haben keine Straßen, das einzige Fortbewegungsmittel sind Pferdetaxis, meist mit 15 jährigen abgemagerten Gäulen. Diese Fahrten können sehr abenteuerlich sein, vor allem wenn eines dieser Ponys dann mal im Sand stecken bleibt und der Fahrer aussteigt um es anzuschieben.

5 mal 300 PS

Pferdetaxi (eigentlich eher Ponytaxi)

Blick nach Lombok








Genialer Sonnenuntergang



Von den Gilis aus ging es zurück nach Bali Richtung Ubud, ein touristisches Dorf mitten auf der Insel. Hier kann man vor allem Malerei, Handwerkskunst und Mode kaufen.

Typische Tempelanlage 

Und dann kam der Hammer: 1 Nacht Ubud Hanging Gardens! Ein 5 Sterne Hotel Mitten im Dschungel. Man fährt erstmal 40 Minuten von Ubud mitten in die Pampa. In einem verlassenen Tal direkt an einem Fluss liegen dann 38 Bungalows. Jeder hat seinen privaten Pool direkt vor dem Wohnzimmerfenster. Hin und wieder konnte man Affenbanden beobachten, die zum trinken an die Pools kommen. Die ganze Anlage ist absolut sauber und perfekt in Schuss. Highlight ist der zweistöckige Pool, dann man auch mal immer wieder in Werbungen oder im Internet findet. Da alles an einem Hang war sahen auch die ganzen Pflanzen irgendwie hängend aus, wovon wahrscheinlich der Name des Resorts kommt. Die Wege werden hier mit einem Cable Car zurückgelegt, einer Kabine, die an einer Winde auf Schienen den Berg hoch und runter gefahren wird.
Diese 24 Stunden haben wir bis auf die letzte Minute genossen.

Wanderung am Fluss zu einem Tempel

Villas des Hanging Gardens mit Privatpool

Überblick über die Anlage



Bereit zum Abendessen

Cablecar

DER POOL - ein Traum


Unser Privatpool

Die letzten beiden Nächte haben wir dann nochmal in Seminyak verbracht. Am letzten Tag habe ich mich mal auf dem Surfbrett im Wellenreiten probiert. Hätte ich ein Meer mit Wellen vor der Haustüre wäre das sicher mein neues Hobby, denn es macht riesigen Spass.

Der Strand von Seminyak

La Lucciola, fantastisches Essen

Insgesamt war Bali ein super Urlaub, jetzt heißt es leider schon fast Koffer packen. Aber bevor das geschieht gibt es noch einiges zu tun und mindestens noch einen Blog von meinem Trip nach Kambodscha, dann leider schon ohne Nina, die als Freund und Helfer gebraucht wird.

Liebe Grüße in die Heimat und den Rest der Welt,
Andy & Nina

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